Was ist drin?

Hochprozentiges: Was ist drin?

30, 50 oder 80 Prozent? Spirituosen sind stark alkoholhaltig. Wir verraten alles Wissenswerte rund um die starken Drinks.

Schnaps hat nicht nur viele „Umdrehungen“, sondern auch eine lange Geschichte – und es gibt einiges, was du rund um die hochprozentigen Drinks beachten solltest. Denn bei Spirituosen heißt es ganz besonders: Alkohol? Kenn Dein Limit.

Spirituosen: Geschichte und Herstellung

Fast 50 verschiedene Arten von Spirituosen gibt es: Wodka, Whiskey, Gin, Rum oder Liköre und viele mehr. Die Technik zur Herstellung von Spirituosen, die Destillation, wurde vermutlich um 700 nach Christus im arabischen Raum entwickelt. Den ersten Schnaps destillierten italienische Gelehrte aber erst ca. 400 Jahre später, also im 11. Jahrhundert.

Destillation

Die Destillation ist ein chemisches Trennverfahren, das ein flüssiges Gemisch in leicht und schwer verdampfbare Stoffe trennt. Bei der alkoholischen Destillation wird Maische, ein Gemisch aus Wasser und z. B. vergorenen Früchten oder Getreiden verarbeitet. Die Maische wird in einen beheizbaren Kessel gefüllt und erhitzt. Da Alkohol bei einer niedrigeren Temperatur (78 Grad) als Wasser (100 Grad) verdampft, kann der Alkoholdampf aufgefangen werden und kondensieren, also flüssig werden.

Das Ergebnis der alkoholischen Destillation ist (fast) reiner Alkohol, aus dem man nun Spirituosen herstellt. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die Zutaten der Maische. Rum wird beispielsweise aus dunklem Sirup gebrannt, Wodka meist aus Kartoffeln oder Getreide und Tequila aus Agavepflanzen.

Wie hochprozentig ist Hochprozentiges?

Hochprozentiges wie Rum, Wodka oder Likör schmeckt nicht nur verschieden, sondern unterscheidet sich auch im Alkoholgehalt. Eine Spirituose muss laut gesetzlicher Definition mindestens 15 %Vol. Alkohol enthalten. Nach oben gibt es quasi keine Grenzen: Es gibt Spirituosen mit bis zu 96 % Vol – trinkbar sind die aber nicht, sie werden als Basis für verschiedene Lebensmittel verwendet, die Alkohol enthalten.

Spirituosen: ungefährer Alkoholgehalt in % Vol.

Wodka
ca. 37,5 % Vol.
Rum
ca. 37,5 % Vol.
Whisky
ca. 40 % Vol.
Obstbrand
ca. 37,5 % Vol.
Likör
ca. 15 % Vol.

Worauf du bei Spirituosen achten solltest

Spirituosen enthalten deutlich mehr Alkohol als Bier oder Wein. Das macht sie unberechenbar – besonders dann, wenn du zu viel von ihnen in zu kurzer Zeit trinkst. Ob Promillegrenzen, Aggressionen oder Kater: Hochprozentiger Alkohol führt dich oft schneller in die Gefahrenzohne, als du es für möglich hältst.

Hinsichtlich der Langzeitfolgen für deine körperliche und mentale Gesundheit ist mit hochprozentigem Alkohol ebenfalls nicht zu spaßen.

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Besonders riskant ist es, selbstgebrannten Schnaps zu trinken – vor allem, wenn du nicht genau weißt, wo er herkommt. Denn falsch hergestellter Schnaps enthält oft das hochgiftige Methanol statt des Trinkalkohols Ethanol. Die Folgen, wenn du solchen „gepanschten“ Alkohol trinkst, reichen bis hin zu Erblindung und Tod.

Schon gewusst?

  • Die teuerste Spirituose der Welt kostet umgerechnet stolze 34,37 Millionen Euro pro Flasche. Dabei handelt es sich um den D’Amalfi Limoncello Supreme – ein Likör aus Zitronen. Jedoch ist nicht die Spirituose an sich Grund für den Preis, sondern die Flasche. Diese ist nämlich mit vier Diamanten (drei mit 13 Karat und einer mit 18,5 Karat) verziert. 
  • Absinth hatte lange einen besonders schlechten Ruf und war zeitweise sogar verboten. Der Grund: Thujon, ein Bestandteil des Wermuts, aus dem Absinth hergestellt wird. Thujon ist ein Nervengift, das in zu hoher Dosierung Epilepsie und Halluzinationen hervorrufen kann. Heute ist der maximale Thujon-Gehalt von alkoholischen Getränken in Europa gesetzlich begrenzt – und Absinth wieder frei verkäuflich.
  • Laut einer Studie des British Medical Journals fühlen sich viele Menschen nach dem Trinken von Schnaps besonders selbstbewusst. Gleichzeitig fühlen sie sich später aber auch schlechter und kränker als Trinker*innen anderer alkoholischer Getränke. 

 

  • Adenilton Camilo Silva, Liliana Fátima Bezerra Lira Pontes et al. (2012): Detection of adulteration in hydrated ethyl alcohol fuel using infrared spectroscopy and supervised pattern recognition methods, in: Science Direct [online]
  • Kathryn Ashton, Mark A. Bellis et al.  (2017): Do emotions related to alcohol consumption differ by alcohol type? An international cross-sectional survey of emotions associated with alcohol consumption and influence on drink choice in different settings, in: BMJ Open [online]
  • P. Bastidas, J. Parra, I. Gil, G. Rodríguez (2012): Alcohol Distillation Plant Simulation: Thermal and Hydraulic Studies, in: Science Direct [online]
  • WHO (2018): Global status report on alcohol and health 2018, in: WHO [online]